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(1959-DDR-POL)-2-Der schweigende Stern - Sci Fi     406

 

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Inhalt:
Handlung Im Jahr 1970 finden Wissenschaftler in der Wüste Gobi eine fremdartige Spule mit einer verschlüsselten Botschaft. Während an der Entschlüsselung der Nachricht gearbeitet wird, bringen Wissenschaftler den Fund mit dem Tunguska-Ereignis von 1908 in Verbindung. Dabei stellt man fest, dass der vermeintliche Asteroidenabsturz in Sibirien die Explosion eines Raumschiffs der Venus war. Wissenschaftler vermuten daher, dass die Datenspule vor dem Absturz von der Besatzung des Raumschiffs abgeworfen wurde, um sie zu retten. Die Nachricht auf der Datenspule kann zunächst nur in Teilen entschlüsselt werden. Sie enthält unter anderem eine Aufzählung der auf der Erde befindlichen chemischen Elemente. Nachdem alle Versuche, mit der Venus bzw. deren Bewohnern Kontakt aufzunehmen, gescheitert sind, wird beschlossen, eine Expedition zur Venus zu senden. Die acht Mitglieder der Mannschaft sind unterschiedlicher Nationalität. Zu ihr zählen die japanische Ärztin Dr. Sumiko Ogimura, der deutsche Pilot Brinkmann, der sowjetische Kosmonaut Arsenjew, ein afrikanischer Techniker namens Talua und der US-amerikanische Atomphysiker Hawling. Ebenfalls zur Besatzung gehören der indische Mathematiker Sikarna und der chinesische Linguist Tschen Yü sowie der polnische Chefingenieur Soltyk. Die Besatzung startet mit dem Raumschiff Kosmokrator zur Venus. Während des Fluges kann die Nachricht vollständig entschlüsselt werden. Sie sagt aus, dass die Venusbewohner einen Angriff auf die Erde vorbereiten. Dennoch entschließt sich die Besatzung zum Weiterflug, denn da der Angriff bisher nicht stattgefunden hat, besteht vielleicht noch eine Chance zur friedlichen Kontaktaufnahme. Nach der Landung stellt sich heraus, dass auf der Venus eine erhöhte Radioaktivität messbar ist. Die Expedition findet auf dem Planeten technische Anlagen und Maschinen, deren Funktion zunächst nicht geklärt werden können, sowie einige unbekannte Pflanzensamen, jedoch keine lebenden Wesen. Die Menschen folgen einer Energieleitung bis zu einer verlassenen Stadt und finden dort ein Gebäude, das offenbar eine Art Kommandozentrale war. Aus Unachtsamkeit setzen sie dort einen Mechanismus in Gang, der eine Strahlenkanone zum Beschuss der Erde aktiviert. Die Menschen finden heraus, dass die Venuszivilisation während der Vorbereitungen zum Überfall der Erde in einer nuklearen Katastrophe ausgelöscht wurde, wobei ungeklärt bleibt, ob ein Krieg oder ein nuklearer Unfall die Ursache gewesen ist. Gerade rechtzeitig gelingt es, den Mechanismus anzuhalten. Drei Besatzungsmitglieder verlieren dabei ihr Leben, die übrigen werden mit dem Kosmokrator ins All geschleudert und können zur Erde zurückkehren. Produktion Science Fiction vor dem Hintergrund des Kalten Krieges Der nach Stanis?aw Lems erstem Roman von 1951 „Die Astronauten“ (bzw. „Der Planet des Todes“) in Totalvision gedrehte Farbfilm mit 4-Kanal-Magnetton[1] wurde genau zu jener Zeit produziert, als der erste künstliche Flugkörper im Rahmen der sowjetischen Lunik-Mission gezielt auf der Mondoberfläche aufschlug. Hauptthema des Films ist die Warnung vor einer nuklearen Katastrophe – einer Gefahr, die angesichts des Kalten Krieges und der Atombombentests in den USA und der Sowjetunion in den 1950er Jahren gegeben war. Dargestellt wird es im Film am Beispiel der Bewohner des Planeten Venus, die die Erdbevölkerung mit „Nuklearstrahlen“ ausrotten wollten, stattdessen aber durch ihre eigenen Waffen umkamen. Zudem wird im Film an mehreren Stellen auf den Atombombenabwurf auf Hiroshima Bezug genommen: Sumiko Ogimura erlebte als elfjähriges Mädchen den Bombenabwurf mit und ist deshalb unfruchtbar, Hawling arbeitete am Manhattan-Projekt mit. Stanis?aw Lem äußerte sich kritisch zur propagandistischen, vereinfachenden Filmfassung seines Romans.[2] Produktionsnotizen Produziert wurde der Film in Studios in Babelsberg und in Breslau, Außenaufnahmen entstanden im polnischen Zakopane sowie auf dem Gelände des Flugplatzes Berlin-Johannisthal. Das dort aufgebaute Modell des Kosmokrators veranlasste eine Westberliner Tageszeitung, von einer vermeintlich echten Rakete zu berichten, der ersten in der Sowjetzone gebauten, was sich aber schon wenige Tage später als Falschmeldung erwies.[3] Der Film kostete etwa 5.750.000 Mark der DDR; der DEFA-Anteil belief sich auf 80 % oder 4,6 Millionen DDR-Mark.[4] Die Handlung wurde nur zehn Jahre in die Zukunft verlegt, was für einen Science-Fiction-Film an sich ungewöhnlich ist. Die Drehbuchautoren steckten hier in einem Dilemma: Natürlich war klar, dass es noch einige Jahrzehnte dauern würde, bis Reisen zu einem anderen Planeten möglich sind. Andererseits durfte sich aber der Zeitrahmen nicht so weit vom Bombenabwurf auf Hiroshima entfernen, wollte man nicht auf ein wichtiges Element der Handlung verzichten. Ähnliche DEFA-Produktionen von utopischen Filmen sind Signale – Ein Weltraumabenteuer von 1970, Eolomea von 1972 und Im Staub der Sterne von 1976. Die technischen und visuellen Effekte waren zur damaligen Zeit bemerkenswert und besitzen noch einen ganz eigenen Charme (für die Landesequenz des Kosmokrators am Ende des Films wurde z. B. einfach die Startsequenz rückwärts abgespielt). Interessant anzusehen sind auch die Computer und Steuertafeln im Raumschiff, die einen Blick in eine „vergangene Zukunft“ erlauben. Dies ist der letzte Film, den Ruth Maria Kubitschek mit der DEFA drehte; noch vor dem Erscheinen im Jahr 1960 verließ sie die DDR. Vertrieb Unter dem Titel First Spaceship on Venus gelangte eine auf 82 Minuten gekürzte Version in die USA und nach Großbritannien. Diese Version bekam eine neue Filmmusik von Gordon Zahler und ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil in dieser Version aus dem Leiter der Mission, dem Russen Arsenjew, der Amerikaner Heddingway wurde und aus dem Polen Soltyk der Franzose Durand. Der ursprüngliche Amerikaner im Film, Hawling, der sich dieser internationalen Mannschaft anschloss, wurde zu einem Professor Orloff. An Dialogen wurde alles entfernt, was auf Hiroshima hinwies. So entfernte man sowohl den Tod von Sumikos Mutter durch die Atombombe als auch ihre eigene Unfruchtbarkeit durch die Strahlung. In einer Szene zeigt der Amerikaner Hawling dem Russen Arsenjew ein Bild, gemalt von seinem Sohn, welches beide Wissenschaftler zusammen in einem „Raumschiff zu den Sternen“ zeigt. Diese Szene wurde ebenfalls entfernt. Der amerikanische Verleih des Films, Crown International Pictures, entfernte auch den Hinweis auf das Filmmaterial von Agfacolor und gab an, der Film sei im Format „Totalvision in Technicolor“ gedreht worden. Kritiken „Der in Co-Produktion zwischen der DDR und Polen entstandene Science-Fiction-Film kleidet seine warnende politische Botschaft in ein utopisches Gewand. Ein ehrgeiziges Projekt der frühen DEFA, die hier mit Geschick und Improvisationskunst die aufwendigen ‚westlichen‘ Kinofilme zu kopieren versuchte.“ – Lexikon des internationalen Films: [5] „Fans und Kritik lobten international die Spezialeffekte und die Bauten (vor allem das Raumschiffinnere).“ – Lexikon des Science Fiction Films: [6] Nachwirkung Der schweigende Stern gehört mit über 4,37 Millionen Besuchern zu den 50 erfolgreichsten DEFA-Filmen.[7] Eine kurze Sequenz aus dem Film ist 1980 als Film im Film in der US-amerikanischen Low-Budget-Science-Fiction-Parodie Galaxina genutzt worden.